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Was sind feine Hilfen?

Kaum ein Trainer wird sagen, dass er ein Pferd mit groben Hilfen ausbildet. Und doch scheint es sehr unterschiedliche Definitionen davon zu geben, was fein bedeutet. Daher möchte ich heute erklären, was feine Hilfen für mich sind.

Der Gedanke
Die feinste aller Hilfen, ist der Gedanke. Unsere Gedanken sind neben entsprechenden Gefühlen dazu in der Lage, unbewusst feinste Bewegungen in unserem Körper auszulösen. Einigen Reiten ist es bereits passiert, dass sie an eine Gangart gedacht haben und das Pferd dies umgehend umgesetzt hat. Manche Reiter korrigieren dann das Pferd. Sie hätten schliesslich noch gar kein Signal gegeben. In diesem Moment verkennen sie jedoch, wie fein das Pferd auf ihre Gedanken reagiert hat und sie verpassen damit eine ganz grosse Möglichkeit die Kommunikation weiter zu verfeinern.

Die Atmung
Feines Reiten funktioniert meiner Meinung nach nicht, ohne eine bewusste und gezielte Atmung. Und doch kümmern wir uns meist viel zu wenig darum und verlassen uns lieber auf andere Hilfen. Aber eine gezielt eingesetze Atmung, ist eine sehr feine und wichtige Hilfe. Daher macht es Sinn, diese zu schulen und vor allem bewusst wahrzunehmen. Wichtig dabei zu lernen ist es, den Atmen gleichmässig fliessen zu lassen und bis in den Bauch zu atmen. Die Bauchatmung hilft uns dabei, Spannungen zu lösen und unsere Mitte zu finden.

Die Energie
Als Energie können wir unsere Körperspannung bezeichnen. Aber es steckt noch viel mehr dahinter. Unser Energiezentrum sitzt, von den meisten Reitern unbemerkt, unter unserem Bauchnabel. Setzen wir unsere Engerie aus diesem Zentrum gezielt ein, können wir uns besser ausbalancieren und auch Signale ans Pferd senden. Übungen mit und ohne Pferd helfen uns, unsere Mitte zu finden. Je bewusste wir uns dessen sind, desto feiner reagieren unsere Pferde auf uns.

Einige Leser werden sich spätestens jetzt anfangen zu wundern, was denn mit Gewichts-, Stimm- und Schenkelhilfen ist. Ja, auch das sind wichtige Reiterhilfen. Dazu kommen weitere Hilfen aus dem Bereich Körpersprache für die Ausbildung am Boden. Auch sie können und sollen fein eingesetzt und gezielt geschult werden. Alle Hilfen, ob am Boden oder im Sattel sind wichtig. Aber je feiner wir kommunizieren möchten, desto wichtiger werden die oben erwähnten Hilfen der Gedanken, Atmung und Energie. Wenn wir uns dessen bewusst machen, ziehen wir niemals am Zügel oder Strick, klopfen mit dem Bein oder der Gerte, oder schieben mit dem Becken oder dem Körper. Dann sind wir bei uns, wir sind im Fluss und geben dem Pferd die Möglichkeit, auf die feinsten Signale zu reagieren, Dann sind wur mit dem Pferd, anstatt nur dabei.

Ich würde mich freuen, wenn du dich mit dem Thema feine Hilfen auseinander setzen würdest und ich helfe dir gerne, wenn Fragen aufkommen.

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