Neben Youtube nutzt Nicola Steiner auch Twitter, Google Plus und Instagram. Dort gewinnt sie die meisten neuen Follower, auch wenn sie das mit den 15-Sekunden-Videos noch nicht ganz verstanden hat.

Teil 2 – von 0 auf 100 vom blutigen Youtube-Anfänger zum Vlogger

Instagram – eine neue Herausforderung

Seit drei Monaten sind wir regelmäßiger aktiv, teilen auch nicht mehr nur auf Facebook, sondern auch auf Twitter und Google Plus und sind auch auf Instagram unterwegs. Dort gewinne ich die meisten Follower, obwohl ich bisher nur Fotos gepostet habe, weil ich das mit den 15-Sekunden-Videos dort hochladen noch nicht ganz verstanden habe. Das Leben als 50jährige Youtuberin ist halt ein immerwährender Kampf mit der Technik.

Um Ideen bin ich selten verlegen

Ich glaube, teilweise finden die Ideen wohl eher mich, z.B. haben wir letztes Jahr nicht nur ein Katzenbaby gekauft, sondern auch einen Welpen von unserer Hündin behalten. Die beiden spielen miteinander und weil man ja heutzutage bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit sein Handy zückt und knipst und filmt, ist das irgendwann pickepackevoll mit Welpenvideos und das war dann meine erste Serie mit über 20 Teilen auf Youtube..

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Im Grunde geht es fast immer um Geschichten, die das Leben schreibt: „Jungpferd Queenie wird eingeritten“, „Jungpferd Queenie will nicht ohne Begleitung anderer Pferde ausreiten und lernt es dann doch“, „Junghund Idgie wird Horse & Dog Trail Hund“ oder auch mal „Wege in unseren Wäldern, die man zu Pferd nicht erreichen kann“. Geschichten finde ich auch in Büchern und mein Sohn Janik hat mir erzählt, dass unsere Haus- und Hoffotografin Katharina Erfling als Geschichtenweber Booktubes macht. Also habe ich die Booktube-Serie „Den Pferdejungen“ produziert (passend dazu bei 12oaks-ranch.blogspot.de die Geschichte von meinem eigenen Sohn, der als Kind auch eine körperliche Beeinträchtigung hatte).

Das Schlimme ist: Ich habe eigentlich immer mehr Ideen, als ich umsetzen kann. Ich würde z.B. gerne so etwas wie „Think like a horse“ auf Deutsch produzieren, aber mir fehlt noch ein bißchen der Mut dazu: Wird man verklagt, wenn man andere so aufs Korn nimmt – wie ist das mit dem Urheberrecht? Bei Rick Gore scheint es jedenfalls zu funktionieren und er ist so frech und hat so eine dreckige Lache, dass es mir völlig egal ist, dass ich fachlich oft genug anderer Meinung bin als er. So etwas würde ich halt auch sehr gerne machen, frage mich aber immer: „Wie kommt der Mann bloß an all diese Videos?“, aber hier hoffe ich auch wieder, dass solche Videos einfach mich finden.

Mittlerweile habe ich einen Redaktionsplan!

Vor allem, um mich selbst ein wenig auszubremsen, sonst würde ich wohl versuchen, alle Ideen an einem Tag umzusetzen und so ein Plan ist auch wichtig, weil mein Sohn, der sich ja mit Youtube ganz gut auskennt, sagt, dass es wichtig ist, einen regelmäßigen Rhythmus beim Hochladen zu haben

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Deswegen gibt es nun in jedem Kanal an einem festen Wochentag Trainingstipps passend zum jeweiligen Kanalkonzept. An einem anderen Wochentag ziehen Videos vom großen Kanal in die beiden Kleinen um – auch entgegen meiner angeborenen Planlosigkeit an einem festen Wochentag: Wir wiederholen z.B. im Moment im Westernkanal die Serie „Queenie wird eingeritten“ und im Zirkuskanal eine Serie, die einmal während der Reitferien gedreht wurde: „Shetty Lotta lernt Zirkuslektionen“ – das Shetlandpony hatten wir uns extra als Projektpony für das Feriencamp ausgeliehen.

Geld verdienen wäre auch schön

Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich damit kein Geld verdienen will, aber das ist nicht der einzige Grund, weil wir ja immer schon Filme gemacht haben, wenn auch nur für einen sehr kleinen Kreis. Da ging es oft auch wirklich darum, den Natural-Horsemanship-Gedanken weiterzutragen und auch das Image des NHS aufzupolieren: Es ist eben nicht nur Wackeln mit dem Seil und Stöckchen-Wedeln, sondern es ist die Grundlage für alles andere.

Pat Parelli hat einmal den Grundsatz der „foundation before specialisation“ geprägt und wenn man die richtige Reihenfolge in der Pferdeausbildung einhält und alle Trainingseinheiten vom Einfachen zum Schwierigen Schritt für Schritt aufbaut und es dann auch noch gelingt, dass das Pferd das Training als Spiel empfindet, dann wird das Turnier zum gemeinsamen Projekt von Pferd und Mensch. Dass genau das geht, wollen wir mit unseren Videos beweisen, beispielsweise wenn es meiner Tochter Larissa 2015 gelungen ist, sich mit einem „Kinderpony“ gegen Quarters und Paints immerhin soweit zu behaupten, dass sie die Qualifikation für die deutsche Meisterschaft erhalten hat, also für die German Open der EWU (Erste Westernreiterunion Deutschland). Ziel für 2016 ist das Finale dort (letztes Jahr hat sie es um genau einen Platz verfehlt). Auf Youtube können Larissas und Luckys Fans die beiden begleiten. In einem Monat beginnen die ersten Qualifikationsprüfungen und wir werden wieder so viele Ritte wie möglich filmen.

Unser kleinstes Pony kommt gross raus

Im Natural Horsemanship-Kanal (dem „großen“ Kanal) widerum können die Leute Cisco und mich begleiten, denn wir wollen 2016 den Level 4 bei Parelli zuende bringen: Die Reitprüfungen habe ich mit unserer Paintstute Fancy bestanden, aber die beiden Bodenarbeitsprüfungen möchte ich mit unserem kleinsten Pony schaffen. Gar nicht so einfach, fliegende Galoppwechsel bei einem Pony zu erarbeiten, dass ich selbst nicht reiten kann (Stockmaß von 1,22 mit 73 kg Kampfgewicht passt einfach nicht zusammen, aber Larissa reitet ihn gelegentlich).

Außer „Storys“, die in unseren Kanälen erzählt werden, gibt es Lehrvideos für alle drei Bereiche: NHS, Westernreiten und Zirkuslektionen. Es ist auch ein bißchen Idealismus, wenn man seinen Schülern ermöglichen will, schnell zu lernen, indem man Lehrvideos bereit hält: Die stellen wir deswegen seit über einem Jahr kostenlos zur Verfügung, weil es ist nicht im Sinne des Pferde ist, wenn ein Horsemanship-Student in den  ersten beiden Levels Parellis sieben Spiele stoisch abspult – diese Spiele sind doch bloß Kategorien, die zur Menschenschule gehören und dem Mensch das Verständnis des Systems erleichtern sollen:

Das Pferd kann seine Sprache ja schließlich schon.

Deswegen sollten wir es nicht jahrelang damit langweilen, indem wir es als eine Art „Fremdsprachenschüler“ mißbrauchen. Parellis sieben Spiele sind ein Handwerkszeug, die zu einem riesigen Pool von Horsemanship-Methoden führen, die uns befähigen, individuell aufs einzelne Pferd einzugehen. Ich bin keine Instruktorin, aber Parellis Idee, die Welt zu einem besseren Ort für Menschen und für Pferde zu machen, inspiriert mich sehr. Deswegen will ich einen kleinen Anteil dazu beitragen, indem wir beweisen: Natural Horsemanship führt am Ende zum Reiten auf allerhöchstem Niveau und Lucky und Larissa sind das beste Beispiel, wenn man bedenkt, dass Lucky ein wirklich schwieriges Jungpferd war, der Larissa schon beim Kennenlernen gebissen hat. Wie die beiden zusammengewachsen sind, erzähle ich in meinem zweiten Blog.

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Noch bleiben Einnahmen aus Werbeeinblendungen aus

Im Moment verdiene ich mit youtube wirklich nur wenige Euro. Ich freue mich zwar wie ein kleines Kind über meine 100 Abonnenten oder darüber, wenn ich mit einigen Videos dreistellige Klickzahlen erreiche. Das allein reicht aber leider noch nicht aus, denn man liest in den Hilfeforen (eMail-Support gibt es nicht), dass Youtube erst dann zuverlässig Werbung auf die Videos schaltet, wenn man 1.000 Klicks pro Tag schafft. Gut Ding will bekanntlich Weile haben, aber manchmal frustriert es mich schon, dass man zwar Leute hat, die von unseren Videos begeistert sind (ein Ferienkind hat mir neulich beim Schnuppertag von Videos erzählt, wo selbst ich nicht mehr wusste, dass ich sie mal hochgestellt habe und dieses Mädchen kannte jede Sekunde des Videos: „Und gleich kommt Queenie um die Ecke“), aber für Werbekunden sind wir mehr als uninteressant.

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Für Youtube sind wir halt ein kleiner Kanal und wenn auf den Videos nur unregelmäßig Werbung erscheint, würde noch nicht einmal der gute Wille unserer Fans reichen, selbst, wenn sie bereit wären, sich die Werbung zuende anzusehen: Weil da ist halt oft genug gar keine, wie mir berichtet wird. Aber in Pippi Langstrumpf-Manier lassen wir uns nicht unterkriegen. Auch Pat Parelli stand in jungen Jahren als Pferdetrainer schon vor dem Bankrott – eine Geschichte, die ich übrigens im Herbst im Zirkus- & Vlog-Kanal erzähle, wenn ich Parellis Buch „Raise your hand, if you love horses“ als Booktube vorstelle.

Ende nächsten Monat folgt: “Wie sich der Kreis dennoch schliesst”

Und hier gehts zum Teil 1 des Beitrages