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Respekt hat nichts mit Angst zu tun

von | Jul 4, 2022 | Psychologie | 0 Kommentare

Respekt beruht auf Gegenseitigkeit

Ein paar Gedanken zum Begriff “Respekt”

Autor: Berni Zambail

Der Begriff “Respekt” ist in der deutschen Sprache leider meist negativ behaftet. Ganz oft impliziert er in seiner Anwendung Angst. Beispiel:

Der hat aber einen ordentlichen Respekt vor… Oder ich will ihn schon Respekt lehren…Und so weiter.

Speziell im Horsemanship wird der Begriff oft verwendet und dabei auch oft missverstanden.

Respekt kommt von respektieren

In meinem Sprachgebrauch rede ich von Respekt, wenn zwei Individuen sich gegenseitig respektieren.

Respektieren kann auch umschrieben werden mit “sich achten”, “sich wertschätzen”, “sich bewundern”. Das heisst, man respektiert jemanden für seine Qualitäten und sein Verhalten.

Zwei, die sich respektieren

Wenn ich im Horsemanship von Respekt rede, meine ich, dass die Menschen sich so verhalten sollen, dass das Pferd etwas an ihnen findet, das es respektieren kann. Anders ausgedrückt: der Mensch soll sich den Respekt des Pferdes erarbeiten. Dies kann jedoch nur gelingen, wenn wir die Persönlichkeit des Individuums Pferd respektieren.

Für das Pferd wird es einfache den Menschen zu respektieren, wenn es herausfindet, dass dieser an einer Beziehung, welche auf Liebe, Sprache und Führung basiert, interessiert ist.

Einer meiner Lehrer hat einmal gesagt:

Die Pferde interessiert es nicht, wie viel wir wissen, bis sie wissen, wie sehr wir sie lieben.

Denn sobald sie wissen, wie sehr wir sie lieben, wollen sie ziemlich schnell wissen, wie viel wir wissen.

Unsere Pferde beginnen uns mehr und mehr zu respektieren, wenn wir ihnen vermitteln können, dass wir verstehen wie die “Pferde Welt funktioniert”. Dies gelingt, in dem wir beweisen, dass wir wissen, was unsere Pferde bewegt und was für sie wichtig ist in ihrem Leben.

Auf diesem Weg können wir lernen, immer mehr dem Bild des Führers zu entsprechen, welcher unser Pferd sich wünscht.

Es ist wichtig, dass wir uns auf das Niveau der Pferde hinauf arbeiten und nicht die Pferde auf unseres herunter reduzieren.

Dies – und dass wir stets aufmerksam und achtsam unseren Pferden gegenüber sind – ist ein weiterer Teil unseres Respekt dem Pferd gegenüber. Zu den Tugenden eines respektvollen Leaders gehört auch, dass wir uns stetig weiterbilden und niemals aufhören, zu lernen und uns zu verbessern.

Wenn wir diese Prinzipien befolgen und anwenden, können wir dazu beitragen, dass die Welt ein besserer Ort für Pferde und Menschen wird.

Fotos: Thilo Schönebäumer

Wenn sich Pferd und Mensch respektieren, gelingt auch das gemeinsame Training

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Berni Zambail Master Instructor
Ich versuche immer, die Situation aus der Sicht des Pferdes zu sehen. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht die Pferde zu verstehen. Zu verstehen wie sie denken, fühlen, spielen, sich verhalten und benehmen. Dies hilft mir, mich in die Situation des Pferdes zu versetzen und es aus dessen Sicht zu sehen. Dadurch wird es einfacher, die richtigen Entscheidungen zu treffen, um den Pferden zu helfen, sich in der Menschenwelt zurecht zu finden.

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