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Kommunikation mit M.

von | Aug 27, 2021 | Psychologie

Ein junger Schimmel bricht beim Reiten mit den Beinen ein und soll daher zum Schlachter. Eine Tierkommunikatorin erfährt seine Gedanken und es tut sich eine neue Chance für ihn auf. Herzbewegend!

“Ich bin ein nutzloses Pferd”

Traurige Gedanken eines sechsjährigen Schimmels

Autorin: Antoinette Hitzinger, Herzenssache Pferd

Vorwort: Auf den nachfolgenden Bericht und die anschliessende Bitte sind wir über einen Post auf Facebook aufmerksam geworden. Das “Gespräch” mit dem Schimmel hat unser Herz so sehr berührt, dass wir den Beitrag gerne weiter verbreiten möchten!


Ihr Lieben, eine sehr aufwühlende Woche liegt hinter mir. Am Mittwoch hätte er sterben sollen. Es war traurig, berührend, magisch – und jetzt bin ich voller Vorfreude. Chris Wolf war und ist auch nah dabei – herzlichsten Dank für Deine Unterstützung. 

Was bisher geschah

Am Samstag, den 21. August bekam ich eine Messenger – Nachricht von einer lieben Bekannten aus Pferdekreisen: Sie begann mit:

Hoi, Antoinette, han e churzi Frog.

Du ahnst es schon, so kurz wurde die Frage nicht. Ok. ich übersetzte den Rest ins Hochdeutsche. Es ging um einen Schimmel, Irländer, 6 jährig, der für den Military-Sport ausgebildet wurde und aus unerklärlichen Gründen in der Vorhand einbricht, zusammensackt. Zuletzt auf dem Abreitplatz an einem Turnier. Das Pferd wurde eingehend untersucht von zwei Tierarztpraxen/-Kliniken. Gefunden wurde: nichts.

Klar war aber: Reiten ist ein grosses Risiko und das Pferd ist somit nicht weiter als Reitpferd einsetzbar. Mit diesem unklaren Befund rieten die Tierärzte zur Schlachtung. M. sollte am Mittwoch, 25. August sterben.

Die kurze Frage an mich war:

Kennst Du jemanden, der ihm noch eine Chance geben würde?

Himmel, dieser Schimmel.. er liess mich nicht los.

Ich konnte den Schimmel nicht vergessen

Ich schrieb Chris Wolf mitten in der Nacht eine Nachricht mit der Bitte, ob sie mit ihm kurz über Tierkommunikation sprechen könnte. „Selbstverständlich“ antwortete sie (ich finde das nicht selbstverständlich) und am Sonntag morgen bekam ich folgendes Protokoll:

Gespräch mit M

Chris: Hallo M

M: Äh hallo.(gedämpft)

Chris: Wie geht es dir denn?

M: Na, wie schon. Ich bin nutzlos.

Chris: Nein, das muss nicht sein, M. sag mal wie es dir geht, bitte.

M: Ich bin nutzlos. Ich bin frustriert, weil ich alles gebe und das, was gewollt wird, nicht kann. Weil ich nix kann. ich kann nicht einmal laufen.

Chris: Ok. Du Armer.

M: Jetzt soll ich sterben. Das ist einfach ok, aber auch traurig. Ist nicht einfach, zumindest grad.

Chris: Hast du eine Idee, was passiert ist bei dem Springen?

M: Naja, plötzlich ein Schlag auf den Widerrist und dann kann ich die Beine nicht halten. Das ist ganz fies. Ist auch ab und zu beim Reiten, aber selten sooo stark. Das war krass. Weisst du wie das ist, wenn man einfach stürzt, einfach soo? Ganz fies, es tat sehr, sehr weh. Jetzt kann ich nicht geritten werden und Menschen haben jetzt Angst, sich auf mich zu setzten. Ich hätte gerne gefallen, aber das kann ich nicht.

Chris: Hmhm… hast du denn jetzt irgendwo Schmerzen?

M: Am Widerrist noch, aber leicht und in der Brust. Mir drückt es so die Luft ab, ein wenig… eklig. Und Kopfschmerzen… fies.

Chris: Ok. Was würdest du denn gerne wollen, du Schöner?

M: Ein besseres Leben beim nächsten Mal. Akzeptanz und dass mal gesehen wird, was ich alles aufgebe.

Chris: Würdest du gerne weiterleben?

M: Geht ja nicht.

Chris: Doch, vielleicht schon.

M: Äh. Ja. Also ja.

Chris: Würdest du denn reiten generell wollen?

M: Wollen – naja, ich kann damit leben und ich wäre gerne gut.

Chris: Was könnte ich denn erzählen über dich?

M: Ich bin traurig. Ich bin sehr, sehr, sehr allein. Wenn ich gehen muss, dann doch bitte gleich. Dieses Warten auf den Tod ist wirklich nicht schön. Sterben ist wirklich ok, ich habe auch echt keine Lust mehr. Alles doof.

Chris: Oh M… du armer Kerl. Glaubst du, du könntest gesund werden?

M: Ich bin ja gesund.

Chris: O.k. M. Ich schaue mal mit einer tollen Frau, was vielleicht möglich ist. Keine Versprechen… aber es gibt Menschen, die an dich denken.

Puh, das sass.

Morning Light

Wir haben ihn am Sonntag Vormittag noch besucht und dabei entstand das Bild nebenan.

Traurig wirkte er. Und wollte Lia kaum mehr weglassen.

Nichts tun war keine Option. Genauso klar war aber auch: Wir brauchen finanzielle Unterstützung für ihn. Mindestens für das erste Jahr. Wir haben schon so viele „hoffnungslose Fälle“ auf unsere Kosten aufgenommen, mehr geht nicht mehr.

Ich mache sowas nicht gern, aber ihm zuliebe würde ich über meinen Schatten springen.

Ein passender Name

Dann kam die Frage auf, ob so ein neuer Lebensabschnitt nicht auch einen neuen Namen für ihn beinhalten sollte – und sein Name in den Papieren gefiel uns nicht.

Und jetzt wird es ein bisschen magisch.

Lia und ich – statt, dass ich wie geplant unser Video zu Glücksfeuer geschnitten hätte – sassen da und suchten nach einem passenden Namen. Und wurden nicht so recht fündig.

Warum müssen wir das eigentlich jetzt schon wissen? Keine Ahnung, aber es wollte nicht aus unseren Gedanken verschwinden. Lia meinte: “Er soll doch am besten selbst aussuchen, wie er heissen will.”

O.k. Guter Plan. Chris wollte das gerne an eine befreundete Tierkommunikatorin weitergeben, die nichts wusste über das Pferd und über uns. Ich schickte eine Liste mit 6 Vorschlägen.

Was meint M dazu?

Antwort: Er freut sich sehr auf sein neues Leben! Er möchte auf jeden Fall etwas mit „Licht“ im Namen.

Bei den genannten Vorschlägen kam überall ein Nein, ausser bei Light of Freedom. Das fiel dann aber kurze Zeit später auch wieder weg. Eine eigene Idee kam auch nicht.

Wir freuten uns erstmal, dass er sich freute und dann schrieb ich zögerlich: “Dann frag doch mal nach Morning Light, bitte”. Zögerlich, weil ich mit diesem Namen eine Geschichte verbinde. Ich habe mal einen Blogartikel darüber geschrieben. Er heisst: “Morning Light – ein nicht gehaltenes Versprechen.” Du findest den Blogbeitrag hier.

Morning Light

Morning Light war ein Schulpferd in der Reitschule, in der ich lange Jahre war. Irländer, Schimmel, Vielseitigkeitspferd und unglücklich. Und er sieht ihm sogar ein bisschen ähnlich.

An dieser Stelle wurde mir etwas anders. Und als dann prompt die Antwort kam: Findet er richtig gut! „Wundervoll!“ Besser auch als Light of Freedom. Er sagt Morning Light beinhaltet auch die (Aussicht auf) Freiheit. Jeden Tag auf’s Neue. Er sagt:

Das nehmen wir! Ihr könnt mich dann auch Morning rufen. Das wäre doch witzig.

Da flossen meine Tränen endgültg. War das so etwas wie die Gelegenheit, ein nicht gehaltenes Versprechen nach fast 40 Jahren doch noch einlösen zu können?

Wie damals, als ich noch Gymnasiastin war, muss ich es aber auch heute „möglich machen“. Platz ist da, Liebe ist auch da, der Wille und Ideen, woran sein Problem liegen könnte und wie es eventuell therapierbar sein könnte, sind auch da.

Er freut sich auf jeden neuen Morgen!

Ich bettle nicht gern und biete wenn schon dann gerne eine Gegenleistung an:

Es gab zwei weitere „Zufälle“ :

  1. Wir haben letzte Woche ein nigelnagelneues, blaues Halfter mit Strick geschenkt bekommen – es passt ihm wie angegeossen.
  2. Beim Aufräumen für die Sicherheitprüfung durch den Elektriker sind noch 3 volle Kartons mit Kartensets aufgetaucht. Daher nun die Idee, diese zugunsten von Morning Light zu verkaufen.

​​​Ein Kartenset für Morning Light

Mit dem Kauf eines Kartensets hätten Unterstützer von Morning Light auch einen schönen und sinnvollen Gegenwert! Eine Futter-Patenschaft wär natürlich auch grandios, denn der Bub wird von nun an dauernd und jeden Monat fressen (und kacken), Hufpflege brauchen, den einen oder anderen Therapeuten – die erste Osteo-Sitzung ist schon für den Oktober ausgemacht – Tierarzt, Equipment und so weiter.

Paten gesucht

Wenn Dir die Geschichte von Morning Light ebenso ans Herz geht wie uns, dann hast Du die Möglichkeit, Dich als Pate an seiner zukünftigen Entwicklung zu beteiligen.

Als Pate bekommst Du jeweils am 3. Tag des Monats per Mail ein Update, wie es Morning geht, was wir rausgefunden haben, was wir machen. Das könnte auch medizinisch und trainingstechnisch spannend werden. In die Zukunft sehen können wir aber nicht

Falls eine Patenschaft für Dich in Frage kommt – ab 10 Euro pro Monat – dann melde Dich gerne direkt bei mir (info@alnour.ch).

Bald ist er da!

Der Transport und die Verzollung von Morning Light ist für den 2. September 2021 geplant.


Ja, ich möchte ein Kartenset für Morning Light kaufen (kostet 33.69 Euro)

Kartenset

Fotos von Morning Light und Kartenset: Antoinette Hitzinger

Weitere Fotos: iStock

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