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Es geht nicht um...

„It is not about ….“

[es geht nicht um …]

Diesen Satz hören wir sehr oft, wenn es um Natural Horsemanship geht. Ein Beispiel ist hier das Hängerverladen. Wenn ich mit meinem Pferd anfange zu üben, dass es einsteigen soll, geht es schlussendlich nicht um den Hänger, sondern vielmehr darum, welche Basis ich mit meinem Pferd aufbauen kann. Diese Basis stützt sich auf die Pfeiler

Vertrauen, Kommunikation, Führungsqualität und Respekt

In den Hänger einsteigen

Wenn es beim Hänger nur um das Einsteigen ginge, würde ich als Mensch vermutlich Raubtierverhalten an den Tag legen. Das heisst, dass ich ohne Beachtung der Bedürfnisse meines Pferdes es auf schnellstem Wege in den Hänger verladen möchte – egal wie. Hierbei nehme ich unter Umständen in Kauf, dass ich das gezeigte Verhalten von meinem Pferd ignoriere und gegebenenfalls seine Angstschwellen nicht erkenne und übergehe. Somit wird mein Handeln schnell zum „ich befehle – du führst aus“. Möchtest Du so einen Partner an Deiner Seite haben?

Dem Partner vertrauen

Vielmehr wünsche ich mir einen Partner – und sicherlich auch mein Pferd – dem ich vertrauen kann. Mein Pferd kann mir in dem Moment vertrauen, wo ich mich für es berechenbar verhalte. Plötzliche emotionale Anfälle sind das Gegenteil hiervon. Berechenbar bin ich für mein Pferd, wenn ich seine Bedürfnisse erkenne und gezielt darauf eingehe. Das kann beispielsweise sein, dass ich mich vom Hänger weg bewege, wenn mein Pferd große Angst zeigt, um mich diesem dann langsam wieder anzunähern. Auf diese Art und Weise entwickelt sich eine Kommunikation. Nach der Definition von Parelli ist Kommunikation „dass zwei oder mehr Individuen eine gemeinsame Idee teilen und verstehen“. Somit können wir uns gegenseitig austauschen. Das Pferd fühlt sich verstanden und wird sich mehr anstrengen, die gewünschte Aufgabe zu erfüllen.

Hängerverladen at liberty

Wenn wir anfangen unter diesem Aspekt „it is not about…“ mit unseren Pferden zu spielen, werden wir zu Beginn oftmals annehmen wollen, dass unser Pferd nicht versteht, was wir eigentlich von ihm wollen. Viele Pferde sind gar nicht gewohnt, dass sie neugierig sein dürfen und aufgerufen sind, richtige Lösungen zu finden. Sie und ihr Mensch kennen in der Regel nur „ich sage und zeige dir bis ins kleinste Detail was du GENAU machen sollst“. Pferde müssen erst lernen, dass sie nun gefordert sind „mitzudenken“, da sie nicht mehr alles vorgekaut bekommen. Gleichzeitig müssen wir als Mensch unserem Partner Pferd auch den Raum und die Zeit einräumen nachzudenken, zu erkunden und Fragen zu stellen. Das heißt auch, dass wir in bestimmten Situationen die Verantwortung an unser Pferd abgeben. Erst dann kann Kommunikation stattfinden.

Wenn ich Kommunikation habe, kann ich meinem Pferd erklären, was ich von ihm wünsche. Dies setzt bei mir voraus, dass ich einen Plan im Kopf habe, den ich bei Bedarf in Teilschritte zerlegen und sogar anpassen darf/kann/muss. Zusammen mit dem aufgebauten Vertrauen und der Kommunikation ernte ich den Respekt meines Pferdes, da ich nun Führungsqualitäten zeige. Pferde sind hier einfach gestrickt: sie führen oder sie folgen. Sind sie von den Führungsqualitäten des anderen überzeugt, folgen sie gerne. Am Ende des Tages steigen sie auch bereitwillig in den Hänger ein, da sie von der Basis Vertrauen, Kommunikation, Führungsqualität und Respekt überzeugt sind.

Eine vertrauensvolle Beziehung ist etwas wunderschönes!

Vertrauen

 

 

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