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Erfolgreich Hängerverladen / Teil 2

Nie mehr Probleme beim Verladen! 

Gastautorin: Barbara Heinen, 3-Sterne Parelli Instruktorin

Teil 2 von 4 / Verladen ohne Frust und Stress

Wenn ein Freund Dich um einen Gefallen bittet, sagst Du doch sicher gerne „Ja“, oder? Aber jetzt stell Dir mal vor, er würde so lange nach immer mehr fragen, bis Du bei allem guten Willen nicht noch mehr geben kannst, und „Nein“ sagst.

Wie würde sich das auf Eure Beziehung auswirken, und wie würdest Du in Zukunft reagieren, wenn er wieder etwas von Dir will?!

Regel Nr. 2 Geh nicht einfach zum Anhänger

und schau, ob Dein Pferd nicht reingeht (… weil es dann wahrscheinlich nicht reingeht...)

Wir Menschen denken geradlinig: Das Pferd soll in den Anhänger. Das ist eine ziemlich große Forderung an unser klaustrophobisches Fluchttier. Die Wahrscheinlichkeit, ein „Nein“ zu kassieren, wenn wir nach zu viel auf einmal fragen, ist recht groß.

Die Lösung: Formuliere Deine Fragen so, dass das Pferd ganz leicht „Ja“ sagen kann. Das können zwei, drei Schritte sein, das kann aber auch nur eine Gewichtsverlagerung oder ein „Weich-werden“ am Halfter sein.

Erkläre Deinem Pferd Deinen Wunsch so simpel wie möglich, zum Beispiel durch ein freundliches Gefühl am Führseil: Könntest Du Deine Nase ein Stück in Richtung Anhänger bewegen? In dem Moment, wo Dein Pferd Deinen Wunsch erfüllt, sagst Du „Danke“, indem Du das Seil locker lässt, Dich entspannst und es anlächelst. Je besser Du es schaffst, den kleinsten Versuch zu belohnen, desto eher wird Dein Pferd bereit sein, sich für Dich zu bemühen.

„Belohne den kleinsten Versuch“ (Pat Parelli)

...und wenn mein Pferd trotzdem „Nein“ sagt?

Gerade Pferde, die das „Nein-sagen“ schon geübt haben, werden dies auch sehr schnell tun. Jetzt ist die Herausforderung für Dich, nicht raubtierhaft zu werden. Kannst Du Deine ursprüngliche Frage (z.B. das freundliche Gefühl am Führseil) aufrecht erhalten, und z.B. durch rhytmischen Druck im hinteren Bereich des Pferdes ergänzen?

Ganz wichtig, und gar nicht so einfach: egal wie „laut“ Dein Pferd „Nein“ gesagt hat – belohne das kleinste „Ja“. Hast Du die emotionale Fitness, Dich für ein Weich-werden am Halfter ehrlich zu bedanken, nachdem Dein Pferd Dich 10 Meter weit rückwärts gezogen hat? Diese emotionale Fitness ist sehr wichtig, wenn Du in den Augen Deines Pferdes die Führungsposition einnehmen möchtest. Denn wenn es zu einem Kampf zwischen Dir und Deinem Pferd kommt, hast Du schon verloren... so oder so.

„Die meisten Pferde haben keine Angst vor dem Anhänger an sich, sie haben Angst vor der Diskussion, die dort stattfindet.“ (Michael Wanzenried) 

Michael Wanzenried


Hängerverladen - die Serie:

Teil 1: Warte nicht, bis Du spät dran bist

Teil 3: Wenn Dein Pferd sich bemüht, verlange nicht, dass es sich noch mehr bemüht!

Teil 4: Wenn Dein Pferd endlich drin ist, mach nicht schnell hinter ihm zu.

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